Name und Herkunft - Haugga-Narra

KV Haugga-Narra Essingen 1978 e.V.
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Name und Herkunft

Unser Brauchtum
Namen und Herkunft des Karnevals, Fastnacht, Fasching
              
Die "fünfte   Jahreszeit", wie die Karnevalszeit gerne genannt wird, beginnt offiziell   mit dem 11. Tag des 11. Monats eines Jahres, also am 11. November. Höhepunkt   des närrischen Treibens ist die Woche vor dem Beginn der kirchlichen   Fastenzeit. Der Name Fastnacht bezeichnet ursprünglich nur den Dienstag vor   Aschermittwoch. Im Zuge der Sprachentwicklung wurde er jedoch auf die ganze   Festzeit übertragen.
 
Im Gegensatz zu den   meisten anderen Festen trägt das Kalenderfest unmittelbar vor der Fastenzeit   verschiedene Namen. Die üblichen Begriffe im Hochdeutschen sind Fastnacht,   Fasching und Karneval. Darüber hinaus gibt es je nach regionalem Dialekt aber   auch Ableitungen und Sonderformen wie zum Beispiel "Fasnacht",   "Fassenacht" oder die alemannische "Fasnet".
 
Das Wort Karneval, das sich im Spätmittelalter über   verschiedene Zwischenformen herausgebildet hat, hat seine Wurzeln in der   lateinischen Sprache. Es setzt sich zusammen aus den Wörtern "caro"   (Fleisch) und "elevare" (aufheben). Der Name Karneval bedeutet also   nichts anderes als die "Aufhebung" oder die "Wegnahme des   Fleisches". Er verweist damit auf die bevorstehende Fastenzeit, in der   zumindest in früherer Zeit der Verzicht auf Fleischnahrung neben sexueller   Enthaltsamkeit im Vordergrund stand. Nicht nur in Deutschland begegnet man   der Bezeichnung Karneval für die närrischen Festtage. Man findet sie mit   geringfügigen Abweichungen im ganzen romanischen Sprachraum.
 
Das deutsche Wort   Fastnacht hat seine sprachgeschichtliche   Herkunft aus dem Wort Fasten und nimmt damit ebenso Bezug auf die   bevorstehende Fastenzeit wie die Bezeichnung Karneval. Im engeren Sinne nur   auf den Dienstag vor Aschermittwoch bezogen, ist mit Fastnacht der Vortag   bzw. der Vorabend zur Fastenzeit gemeint, der auf die kommende Periode   einstimmen soll. Auch andere christliche Feste werden traditionell am Abend   vorher eingeleitet wie z. B. Weihnachten durch Heiligabend.
  
Fastnacht, Zeit unmittelbar vor der Fastenzeit. In vielen katholischen   Ländern wird sie mit ausgelassenen Feiern, Umzügen mit geschmückten   Festwägen, Maskenbällen und Festessen begangen. Das synonyme Wort Karneval   entstammt wahrscheinlich dem Kirchenlatein. Carnelevarium bedeutet so viel   wie „Fleisch wegnehmen“, denn in der Vergangenheit war es Katholiken   verboten, während der 40 Tage dauernden Fastenzeit Fleisch zu essen. Der   Beginn der Fastnachtszeit variiert von Region zu Region. In Bayern und   Österreich fängt der Fasching am Dreikönigstag an, in Köln und anderen Teilen   Deutschlands beginnt die Karnevalssaison elf Minuten nach elf Uhr vormittags   am 11. November. In Teilen Frankreichs und in südeuropäischen Ländern   beginnt sie am Quinquagesima, dem Sonntag vor Aschermittwoch. Meist endet sie   am Faschingsdienstag. In New Orleans in den USA findet das Fest Mardi Gras (französisch: fetter Dienstag) statt.

An diesem Tag musste vor Beginn der Fastenzeit traditionell das Fleisch und   Fett eines Haushalts aufgebraucht werden. Der Karneval in Venedig ist berühmt für seine höfischen Masken, der Karneval in Rio de Janeiro für seine   phantasie- und temperamentvollen Umzüge, die von konkurrierenden Sambaschulen ausgerichtet werden. Im deutschsprachigen Raum ist neben der rheinischen   Fasnacht in Köln und Düsseldorf, bekannt für ihre Rosenmontagsumzüge, vor allem die schwäbisch-alemannische Fasnet in Südwestdeutschland und der   Nordschweiz (Basler Morgenstreich) zu nennen, in der deutliche Anklänge an vorchristliche Fruchtbarkeitsrituale (Winteraustreiben) zu finden sind.   Traditionell wurden während der Fastnacht die weltliche und kirchliche   Ordnung karikiert, d. h. auf den Kopf gestellt. Elemente davon haben sich bis heute im Weiberfasching, in der Einsetzung von Narrenregierungen   oder auch beim Aushändigen der Rathausschlüssel an Narrenzünfte erhalten.

Es scheint widersprüchlich zu sein, dass die   Bezeichnung Fastnacht einerseits einem christlichen Traditionszusammenhang   entnommen ist, andererseits es bei dem bunten Treiben an den Fastnachtstagen   mitunter eher unchristlich zugeht. Letzteres hat manchen dazu veranlasst,   nach anderen Wurzeln für die Entstehung der Festbezeichnung zu suchen.   Allerdings sind Erklärungsversuche wie z. B. die Ableitung des Wortes   Fastnacht von "faseln", also "unsinniges Zeug reden",   nicht haltbar. Fastnacht kann nicht losgelöst von der kirchlichen Fastenzeit   betrachtet werden, oder anders ausgedrückt: Ohne die vorösterliche Bußzeit   gäbe es auch die närrischen Tage nicht. Die heutigen Fastnachtsbräuche,   Karnevalsbräuche oder Faschingsbräuche stehen damit auch in keinem direkten   Zusammenhang mit vorchristlichen Bräuchen
  
Der Bezeichnung Fasching begegnet man vor allem im süddeutschen Raum und in Österreich. Sie leitet sich ab von der mittelhochdeutschen Zusammensetzung "vast-schanc", die den Ausschank vor der Fastenzeit bezeichnet und damit ebenfalls auf die bevorstehende vorösterliche Bußzeit verweist, aber auch deutlicher auf ein bestimmtes Brauchelement an den närrischen Tagen Bezug nimmt als die Bezeichnung Fastnacht.
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