Die Fasnet - Haugga-Narra

KV Haugga-Narra Essingen 1978 e.V.
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Die Fasnet

Unser Brauchtum
Fasching, Fastnacht, Fasnet und die Tradition des Maskenabstaubens

Mit dem „Dreikönigstag“ am 6. Januar endet der Weihnachtsfestkreis. An diesem Tag werden nach altem Brauch die Masken (auch Schemen oder Larven genannt) abgestaubt. Es beginnen erste Veranstaltungen und Umzüge. Das „Fastnacht-Feiern“ unterscheidet sich damit vom Karneval, der am 11.11. eines Jahres beginnt. Die Eröffnung der Karnevalszeit gibt es seit dem 19. Jahrhundert. Fasching, Fastnacht, Fasnet kann bis in das 12. Jahrhundert zurückverfolgt werden.

In unserer Region Ostwürttemberg sind beide Einflüsse, die des Karnevals und der der schwäbisch-alemannischen Fastnacht lebendig: Tanzgarden, Elferräte und Narrenpolizei repräsentieren Karnevalistisches und die Maskengruppen und vermummten Gestalten, die schwäbisch-alemannische Fastnacht.

Ein Tragen der Maske vor dem 6. Januar ist nicht erlaubt. Traditionell wird erst an diesem Tag (frühestens in der Nacht vom 5. auf den 6.) die Maske und das Häs „abgestaubt“, also vom Staub und Muff des einjährigen Lagerns befreit. Gleichzeitig wird es für die kommende Saison in Schuss gebracht und auf Vollständigkeit geprüft. Erst wenn der Narr vollständig seiner Tradition nach gekleidet ist, gibt der Maskenmeister dem Narren die Saison frei.

Dieses Maskenabstauben wird vielerorts mit ersten Veranstaltungen gefeiert. Mal im Großen mit befreundeten Vereinen, mal kleiner und für sich als Gruppe allein. Oft werden neue Hästräger in den Kreis der Narren eingeführt. Symbolisch mit einer Narrentaufe. In vielen Orten nimmt dies teilweise abstruse Formen an, welche wenig appetitlich sind. Neue Mitglieder der Haugga-Narra werden am vereinsinternen Maskenabstauben sittlich mit Wasser aus der Rems getauft; „Mit Remsquellwasser klar und rein. Von nun an sollst du ein Haugga-Narr sein!“

Egal, ob Fastnacht oder Karneval. Beide haben mehr gemeinsam als Trennendes. Deshalb werden beide Brauchtümer auf der Ostalb vereinigt.

Der Ursprung des Wortes Karneval findet sich im Lateinischen. "Carne vale" heißt übersetzt so viel wie: "Fleisch, leb wohl". „Fasching“ ist als vaschanc, vaschang, vassang belegt und wurde als „Ausschank des Fastentrunks“ gedeutet, sowie man „Fas(t)nacht als „Abend vor Beginn der Fastenzeit“ auslegte. Damit beziehen sich beide Formen auf das christliche Fasten vor Ostern. Bereits seit dem 12. Jahrhundert stellen die Christen den vierzig heiligen Tagen der Fastenzeit eine Zeit der Sinneslust und Völlerei voran.

In den 6 Tagen vor der Fastenzeit finden Karneval und Fastnacht ihren Höhepunkt. Mit dem „schmutzigen Donnerstag“ also dem Donnerstag vor Aschermittwoch startet die eigentliche Fastnachtszeit. „Schmutzig“ hat dabei nichts mit „dreckig“ zu tun. In Bedeutung der alemannischen Dialekte heißt es so viel wie „fettig“. Dies rührt aus der Tradition her, dass an diesem Tag letztmalig vor der Fastenzeit geschlachtet wurde und Fettgebackenes gegessen wurde. Wer liebt sie heute nicht mehr: Omas Fastnachtskrapfen.

Und noch etwas haben Fasching, Fastnacht und Karneval gemeinsam: Sie grenzen sich ganz klar vom amerikanischen Halloween ab. Warum? Halloween ist nichts anderes als ein zweiter Fasching. Wird allerdings zweieinhalb Monate vor unserem traditionsreichen Fest gefeiert und passt nicht in unseren Kalender als Schwellenfest. Auswanderer nahmen die Bräuche und Traditionen mit in die neue Welt. Jetzt schwappt die amerikanisierte und kommerzieller Form wieder zurück über den Teich.

An Halloween werden Kerzen und Kürbisse aufgestellt, um umtriebige Geister abzuschrecken. Mit Krach und oft gruseligen Masken werden an Fasching hingegen Geister (und der Winter) vertrieben. Die Verkleidungen zu Halloween kamen sehr erst später. Zunächst reichten die Kürbisse aus, um den umherschwebenden Geistern zu verstehen geben sollten, dass im Haus bereits eine verdammte Seele wohne. Erst viele Jahrzehnte später begannen die Bewohner selbst, sich als verdammte Seelen zu verkleiden.
 
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